Der Kopf der Honigbiene

Kopf einer Biene

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken - von unserer Kenntnis der Säugetiere erwarten wir, dass diese Sinne im Kopf eines Tieres untergebracht sind. Für das Sehen stimmt diese Annahme auch, aber haben Bienen Ohren? Wo ist die Nase einer Biene? Bei genauem Hinsehen ist bei den Bienen einiges ein wenig anders.

Die Augen (sehen)

Anders als Säugetiere haben Bienen nicht nur 2, sondern gleich 5 Augen. Die beiden Hauptaugen, die für das Orien­tierungssehen zuständig sind, sind Facettenaugen. Diese Fa­cetten­augen sind ein Komplex aus Einzelaugen. Jedes dieser Augen hat eine Linse und Sinneszellen für sich. Erst im Gehirn der Biene wird aus den einzelnen Sinnes­eindrücken ein geschlossenes Bild der Umwelt erzeugt.

Bienen können im Gegensatz zum Menschen den roten Anteil des Farbspektrums nicht wahrnehmen, dafür aber einen Teil des ultravioletten Lichts.

Punktaugen einer Drohne

Die drei restlichen Augen sind nur sehr schwer zu finden. Diese sogenannten Punktaugen oder Ocellen liegen auf der Stirn der Biene, sind sehr klein und werden von den vielen Borsten auf dem Kopf der Biene verdeckt. Die Ocellen liefern kein scharfes Bild der Umgebung, dafür sind sie extrem lichtempfindlich und dienen der Biene vermutlich als innere Uhr und als Lichtkompass.

Bienen sehen das Licht polarisiert, was ihnen in Kom­bi­nation mit dem tageszeitlichen Sonnenstand eine genaue Bestimmung der Himmelsrichtung ermöglicht. Möglich­er­wei­se haben die Ocellen auch hieran Anteil.

Die Fühler/Antennen (riechen, tasten, hören)

Antennenspitze mit versenkten Sinneshaaren Bienen haben keine Nase, sondern sie riechen mit ihren Fühlern. In und auf den Fühlern sitzen Sinneszellen (Rezeptoren) für Geruch und Geschmack. Die Oberfläche der Fühler ist übersät mit Tasthaaren. Die Bienen können mit den Fühlern Vibrationen wahrnehmen, das kommt dem Hören noch am nächsten. Drohnen be­sit­zen Sinneszellen, die besonders empfindlich sind für das Pheromon der Königin.

Bild rechts: Antennenspitze mit versenkten Sinneshaaren

Die Mundwerkzeuge (schmecken?)

Der sogenannte Rüssel der Honigbiene tritt immer dann in Aktion, wenn es um Flüssigkeiten geht. Wasser und Nektar nimmt die Biene hiermit auf. Auch wenn die Bienen sich gegenseitig füttern, beim sozialen Futtertausch (Trophalaxe), benutzt die Biene ihren Rüssel. Dabei würgt eine Biene die Flüssigkeit aus der Honigblase hoch und präsentiert sie als Tropfen auf ihren Mandibeln (Oberkiefer). Die bettelnde Biene nimmt den Tropfen mit Hilfe ihres Rüssels dort ab. Schmecken tut sie mit dem Rüssel nicht. Auch der Geschmacksinn ist bei den Bienen eher in den Antennen zu suchen.